Antoni Gacek wurde am 5. Januar 1945 in Kozy als der älteste Sohn von Stanisław Gacek und seiner Frau Zofia (Geburtsname: Kubiczek) geboren. Sein Großvater Józef und sein Vater Stanisław waren Schmiede von Beruf, obwohl sein Vater wegen der negativen Haltung der damaligen Behörden den privat geführten Handwerksbetrieben gegenüber seinen Beruf wechselte und Eisenbahner wurde.
Von dem Elternhaus aus war es jedoch näher nach Hałcnów als nach Kozy und Antoni – so wie seine ganze Familie – besuchte gerade dort die Grundschule und ging dort zur Kirche. Die Berufsfachschule beendete er in Bielsko-Biała. Dann arbeitete er in Fabryka Motoreduktorów (zur Zeit Befared) und lernte gleichzeitig in der Fachoberschule. Nach ihrem Abschluss studierte er an der Schlesischen Technischen Universität und im Jahre 1972 erwarb er den Titel Diplom-Ingenieur der Fakultät für Maschinenbau. Später, in den siebziger Jahren, kehrte er an „seine“ Fachoberschule schon als Lehrer zurück.
Die Wissenschaft und der Wissensdrang waren seine Leidenschaft und er lernte eigentlich auf verschiedene Art und Weise das ganze Leben lang. Er gehörte einer Generation an, die auf die Welt immer neugierig war und ihr Wissen sowohl aus den Büchern als auch durch den Kontakt mit klugen Menschen erwarb. Demzufolge schätzte er auch junge Menschen, die lernen wollten. Viele von ihnen machten aus der Möglichkeit seiner Unterstützung Gebrauch. Er bot ihnen Finanzhilfe für Stipendien an. Immer war er bereit, sein materielles Gut mit anderen Menschen zu teilen. Er hat Stipendien zur Förderung der jungen Menschen gestiftet, Wohltätigkeitsveranstaltungen gefördert, Schulen unterstützt und in manch einer Kirche kann man heute die Ergebnisse seiner Bemühungen sehen. Er half auch bei kleinen täglichen Problemen, immer konnte man sich an ihn um die Hilfe wenden und er lehnte die Bitte nie ab. Es geschah manchmal, dass er die Hilfe sogar früher vorgeschlagen hatte, als dass man sich mit einer Bitte an ihn wandte.
Er half fremden Menschen, vor allem seinen nahen und fernen Verwandten. Die Tradition und Familie – das waren die zwei weiteren großen Leidenschaften seines Lebens. Nicht ohne Grund waren die Anfänge der Firma ANGA mit der Schmiede seines Großvaters und Vaters verbunden. Das Handwerk war für Antoni Gacek eine Kunst und er hat geglaubt, dass man eine Gottesgabe braucht, um es betreiben zu können. Immer wenn er nach seinen Wurzeln suchte und an die Geschichte seiner Familie zurückdachte, wurden von ihm alle Erwähnungen in Bezug auf künstlerische Begabungen seiner Familienmitglieder mit Begeisterung betrachtet. Jemand, der plastisch oder musikalisch talentiert war, war für ihn so wichtig wie ein zuverlässiger Maurer oder Schmied. Er wusste die Begabung, den Fleiß und die Zuverlässigkeit in gleicher Weise zu schätzen. Er hat geglaubt, dass man in jedem Lebensbereich talentiert sein soll. Heute, nach vielen Jahren, muss man feststellen, dass er sein Talent nicht verkümmert hat. In der Absicht von Antoni Gacek sollte ANGA nicht nur die handwerklichen Familientraditionen fortsetzen, sondern auch eine Firma sein, in der die Mitglieder seiner Familie eine Beschäftigung finden. Er war über jeden Erfolg seiner Familie froh und hatte gern diese Erfolge unter seiner Schirmherrschaft.
Ideal, was er übrigens oft betonte, war für ihn das „ingenieurwissenschaftliche“ Denken. Für ihn hat es bedeutet, dass jede Sache, jedes Problem zuerst theoretisch betrachtet werden muss, jedoch die Anwendung der Theorie in der Praxis am wichtigsten ist. Das praktische Denken war die Grundlage für alles, was er im Leben machte. Daher entstanden auch seine Verbesserungsvorschläge, die er zuerst in der Fabrik und dann im eigenen Betrieb umsetzte. Und es waren nicht wenige Ideen. Sie hatten ihm auch materielle Gewinne gebracht sowie erlaubt, eine Firma zu gründen, auf die er dann richtig stolz war.
Er war ein Mensch, der im guten Sinne des Wortes unruhig war. Er hatte immer den Kopf voll von spannenden Ideen. Kaum jemand weiß, dass bevor er die Firma ANGA gründete, einige Jahre lang in Kozy … eine Erdbeerplantage betrieben hatte. Der durch die Plantage erwirtschaftete Gewinn sowie das für die Patente in Befared erworbene Geld trugen zur Entstehung der Firma ANGA bei.
Zakład Mechaniki Maszyn (Betrieb der Maschinenmechanik) ist in dem denkwürdigen Jahr 1981 entstanden – aber, was beachtenswert ist, schon im Herbst dieses Jahres, also noch vor der Erklärung des Kriegszustands in Polen. Er selbst war in dem Werk Fahrer, Einkäufer, Buchhalter, Arbeitgeber und Arbeiter. Seine Firma befasste sich von Anfang an mit der Regeneration von Gleitringdichtungen. Im Jahre 1983 produzierte die Firma von Antoni Gacek schon eigene Gleitringdichtungen. Seit 1989 wurde die Produktion der Firma systematisch, 50-100% pro Jahr erhöht und der Eigentümer selbst war der Miterfinder der Hälfte von den 30 damals eingeführten Patenten. Die Firma ANGA und sein Eigentümer erhielten auch offizielle Anerkennungen. Es war sein Verdienst, dass ANGA 1994 die QM-Zertifizierung nach ISO 9001 erteilt wurde sowie dass er und seine Firma Goldene Statuette Leader des polnischen Business ’94 und Goldenen Lorbeer der Regionalen Wirtschaftskammer für Handel und Industrie in Kattowitz erhielten. Seine Erfolge trugen dazu bei, dass er zum Mitglied des Fachbeirats beim Rektorat der Technisch-Humanistischen Akademie in Bielsko wurde.
Er hinterlässt eine gut gehende und moderne Fabrik und eigentlich vier Firmen: „ANGA” Uszczelnienia Mechaniczne Sp. z o.o. (1981), „CERTECH“ Sp. z o.o. (1997), „ANGA-SERWIS“ Sp. z o.o. (2002), AVIOMECHANIKA Sp. z o.o. (2005). Es ist so gekommen, wie er sich von Anfang an vorausgesetzt hatte – das Vermögen seines ganzen Lebens ist in den Händen seiner Familie geblieben.
Er war ein energischer und strenger Mensch, der auch von sich selbst sehr viel verlangte. Er hatte eine Idee für aktives und konstruktives Leben, die von ihm in einem bewundernswerten Maße verwirklicht wurde. Mit seinem Talent, Ehrgeiz und Fleiß erreichte er so viel. Er gewann die Anerkennung und Dankbarkeit derjenigen, die ihn kannten und mit denen er zusammen arbeitete.
Antoni Gacek starb am 28. Oktober 2006 in Kozy, nach langer und schwerer Krankheit.